Winterruhe: Die Kunst des produktiven Nichtstuns

«Think outside the box»

Diese Aussage fordert dazu auf, sich ausserhalb von bekannten Strukturen zu bewegen, ausserhalb von gewohnten Mustern zu denken. Dies hat in erster Linie etwas mit Mut zu tun. Den Mut zu haben Dinge anders zu tun, anders zu sein, gegen den Strom zu schwimmen. 
Aber wie schafft man das? Die gewohnten Muster durchbrechen, Neues an- und ausdenken. Oder eben outside the Box denken? Dies am besten während wir mit dem «Alten» vollbeschäftigt sind. 

Die Natur hilft uns dabei mit einem schönen Bild – der Rhythmus und die Aufgaben und der Nutzen der vier Jahreszeiten. Jahr für Jahr. Im beständigen Rhythmus der Jahreszeiten wächst, blüht, verblüht und ruht unsere Welt. Im Moment befinden wir uns im Winter, in der Ruhepause. Die Erholungs- und Vorbereitungsphase.

Zur Ruhe kommen

Während ich zur Blauen Stunde (bezeichnet die Zeit kurz vor Sonnenaufgang bzw. kurz nach Sonnenuntergang) am Fenster stehe und den Schneeflocken zusehe wie sie weich und seidig auf die Erde fallen, wächst in mir die Sehnsucht, selber zur Ruhe zu kommen so wie die Natur es auch tut.
Mein Ziel ist es nicht, alles fallen und liegen zu lassen, um mich in den Winterschlaf zu verabschieden. Vielleicht ist es der Wunsch, bewusster die wichtigen Phasen der Erholung und Regeneration in mein Leben zu integrieren. Wir sind in einer Gesellschaft, in der man sich etwas darauf einbildet, viel zu tun zu haben, in der «total beschäftig» zu sein einen hohen Status markiert und ruhen ein Synonym für Faulenzen ist. Mein Ziel ist es, bewusster zu verlangsamen – Tempo rausnehmen, geniessen – sich Zeit nehmen und einfach Sein.
 Neue Projekte bewusst in den Frühling legen und die Winterzeit etwas kräfteschonend gestalten. Schon allein bei diesem Gedanken atme ich innerlich auf. 

Das letzte Jahr war voll. Voll mit Gutem, aber auch mit grossen und kleinen Krisen, die in ihrer Summe einiges an Kraft gekostet haben. Einige intensive Kapitel liegen hinter mir. Dabei ist die Winterzeit eine Einladung – die Einladung zur Ruhe zu kommen.

In der Phase der Ruhe geht es nicht darum sich noch mehr über das Was, Wo und Wie sicher zu werden. Sondern viel mehr um das wesentliche Warum und um eine innere Klarheit. Dabei tauchen Fragen auf wie «welche Werte treiben mich an und sind mir wirklich wichtig»? Menschen, die nicht klar sind, fällt es schwieriger loszulassen und somit beschwingter durchs Leben zu gehen. Diese Klarheit betrifft vor allem die eigene Identität, den emotionalen Weg. Mein ganz persönlicher Sinn vom Leben. Es geht darum zu wissen, wo wir herkommen und wo wir hingehören. Eben um die Sinnfragen im Leben – diese geben dem Leben Halt, Tiefe und Verbundenheit – auch dann, wenn es rau, anstrengend und kräfteraubend ist. 

«Ruhe steht nicht am Ende, wenn wir ermattet und zu nichts mehr fähig sind. Sie ist der Anfang von allem!»

Tomas Sjödin


Finde dein Warum – für ein sinnerfülltes Leben

Die Warum-Frage ist nicht eine von der einfachen Sorte, sie ist nicht schnell zu beantworten. Diese Frage braucht Reflexionsfähigkeit über gemachte Erfahrungen, Reife und Gelassenheit mit mir und meinen Themen gesund umgehen zu können, Zeit und Geduld für die Suche nach Sinnhaftigkeit und Purpose (oder eben mein Warum oder Lebenszweck):

Dein Warum ist das Licht, das dich auf deinem Weg leitet und dich in der Finsternis nach vorne bringt.
Kennst du dein Warum, kennst du deine Stärken.
Dein Warum ist der Grund, aus dem du lebst.
Kennst du dein Warum nicht, dann existierst du nur und lebst nicht.
Dein Warum macht nichts zum Zufall, nicht einmal dein Leiden. 
Kennst du das Warum in deinem Leben, dann hast du die Kraft, um zu leben.


Führung als Schlüsselthema – auf allen Ebenen

Der Winter steht für mich auch für eine gesunde Selbstfürsorge. Ein acht geben auf sich selbst, auf die eigenen Gefühle, sowie auch Sorgen und Befürchtungen oder Ängste. Dies gehört ebenso zum Leben dazu, jedenfalls dann, wenn du an Reife zunehmen willst und einen guten Umgang mit Schwierigem haben möchtest. Es ist wichtig, dass wir Erlebtes verorten und klären. Die eigene Reflexion gibt uns die Möglichkeit, Dinge anders zu machen, zu wachsen und dabei reifer zu werden. Als reife Persönlichkeit ist es leichter, die schwierigen Themen zu lösen oder loszulassen – übrigens kannst du das gemeinsam mit mir am RESET-Retreat auf Sylt erleben.
Unsere Gedanken über uns selbst und über andere haben Macht, Realität zu werden. Denn die Veränderung beginnt im Kopf und zeigt sich in der Art und Weise wie du führst und mit Menschen umgehst.


Fragen die du dir jetzt stellen kannst

• In welcher Form reflektierst du regelmässig deinen Führungsstil?

• Was könntest du tun um häufiger in die fragende Haltung zu kommen?

• Was tust du bereits, um in deinem Team ein gutes Lernklima zu erzeugen? Was könntest du verbessern?

«Wessen wir am meisten im Leben bedürfen, ist jemand,
der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.»

Ralph Waldo Emerson

Und wenn der Winter langsam vorbeizieht und dem Frühling Platz macht, dann…

… dann dürfen wir gespannt sein, was aus dem ruhigen und geklärten Boden aus der Winterzeit wächst.

Erfrischende Grüsse,
Simon Lerch

Wenn ich dich in deiner «Winterphase» oder «Vorfrühlingsphase» unterstützen kann, rufe mich an und lass uns reden. Gemeinsam bringen wir Fokus, Klarheit und einen neuen Sinn in dein Leben.


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